CH Open Source Awards 2016

Gewinner CH Open Source Awards 2016

26. Oktober 2016

Die Würfel sind gefallen: Aus den zahlreichen nominierten Projekten sind sechs mit dem CH Open Source Award 2016 ausgezeichnet worden. Die Gewinner sind die Open Source CRM-Lösung
SuiteCRM, die Post CH AG für ihre MariaDB-Migration, Florian Bruhin mit qutebrowser, René Moser mit Ansible CloudStack, das opendata.swiss Portal und das data.sbb.ch Portal.

Die CH Open Source Awards zeichnen Unternehmen, öffentliche Stellen, Open Source Communities und Einzelpersonen aus, die sich durch Entwicklung oder Nutzung von Open Source Software und neu auch Open Data auf vielfältige Art und Weise innovativ und mutig verhalten haben. Die CH Open Source Awards 2016 wurden am Mittwoch, 26. Oktober 2016 in Bern im Rahmen des Open Source Business Forums in Bern verliehen. Organisiert wurde die Veranstaltung durch den Open Source Förderverein CH Open und die Forschungsstelle Digitale Nachhaltigkeit der Universität Bern. Die Sponsoren Adfinis SyGroup, IBM, Liip, nine.ch, Puzzle ITC, Red Hat und SUSE ermöglichten die Preisverleihung und die kostenlose Teilnahme am Anlass.

Zu den Gewinnern der CH Open Source Awards 2016

Der klassische Open Source Award geht an SuiteCRM, eine Software für Customer-Relationship-Management. Das Projekt entstand aus SugarCRM, welches ab Version 7 Closed Source wurde. Ein grosser Teil der Community wechselte darauf zu SuiteCRM und entwickelt das neue entstandene Produkt seitdem erfolgreich mit einer grossen Nutzer- und Entwickler-Community weiter. Als Open Source Software ist SuiteCRM die Ausnahme in einem sonst sehr kommerziell geprägten Umfeld mit Mitbewerbern wie Salesforce und Microsoft.

Der Award für die Business-kritische Anwendung von Open Source Software geht an die Post CH AG für ihre erfolgreiche Migration von 6500 Point of Sales Stationen von Oracle Enterprise Server auf die Open Source Datenbank MariaDB. Mit der Migration zeigte die Post eindrücklich auf, dass kritische Systeme nicht auf proprietärer Software betrieben werden muss. Entsprechend hoch sind die langfristigen Kosteneinsparungen. Bereits nach drei Jahren wird der einmalige Migrationsaufwand kompensiert sein.

Der Spezialpreis Champions in Open Source geht in diesem Jahr an zwei Personen:

Florian Bruhin für qutebrowser, ein Keyboard-fokussierter Browser mit einem minimalen grafischen Interface. Florian zeigt, dass man bereits in jungen Jahren Einfluss haben kann in der Open Source Szene. Sein qutebrowser mag kein Produkt für die Masse sein, trotzdem scheint er damit einen Nerv getroffen zu haben. Er schaffte es in kurzer Zeit eine sehr beeindruckende und aktive Community an Entwickler und Benutzer an sich zu binden.

René Moser für seine CloudStack Ansible Module und sein Engagement in der Community. Er ist seit vielen Jahren in der Open Source Welt verankert und engagiert sich dort in zahlreichen Bereichen. Als CloudStack und Ansible Commiter trägt René aktuell zu sehr aktiven und prominenten Projekten bei. Seine fast 1400 Commits auf GitHub alleine im letzten Jahr sprechen Bände über das Engagement von René. Man trifft ihn auch an Anlässen der Linux User Group Bern LUGBE und an verschiedenen Meetups, wo er sein Wissen gerne teilt und dadurch die Open Source Community in der Schweiz aktiv mitgestaltet.

Dieses Jahr wurden erstmals auch zwei Open Data Projekte mit dem CH Open Source Award prämiert. Die Jury vergab die beiden Preise um die Verdienste für die Schweizer Open Data Bewegung zu würdigen und die Wichtigkeit der beiden Plattformen für die Öffentlichkeit zu unterstreichen:

Der eine Preis geht an das Schweizerische Bundesarchiv und die Firma Liip AG für opendata.swiss, die Open Source Software basierte Schweizer Open Government Data (OGD) Plattform. Auf dieser Plattform können Schweizer Behördendaten kostenlos heruntergeladen und weiterverwendet werden. Das Portal ist ein Gemeinschaftsprojekt von Bund, Kantonen, Gemeinden und weiteren Organisationen mit einem staatlichen Auftrag und leistet einen wichtigen Beitrag zur Wiederverwendung von Daten. Durch die Bereitstellung im Open Data Portal werden diese Daten öffentlich zugänglich und können sowohl für Bürger als auch für Firmen grossen Mehrwert erzeugen.

Auch die SBB stellt seit kurzem unter data.sbb.ch offene Daten zur Verfügung. In diversen Hackathons wurden die Daten zudem aktiv beworben. Mit interessierten Nutzern sind daraus spannende neue Applikationen entstanden. Weitere Datenfreigaben werden noch in diesem Jahr erwartet.

Nominiert für die CH Open Source Awards 2016 wurden ausserdem

  • Inventx for their Open Source Software based „Digital Onboarding“ software solution used by Raiffeisen.
  • Michael Stapelberg for his Open Source projects and contributions. Among others for the i3 tiling window manager.
  • Puzzle ITC and VSHN AG for APPUiO, the Swiss Enterprise PaaS. OpenShift Enterprise V3 based platform based using other OSS like Docker and Kubernetes.
  • Wire Messenger, an end-to-end encrypted messenger with Open Source client.
  • pretty Easy privacy (pEp), a free software project by the Swiss p=p Foundation to encrypt all digital and written communications.
  • studer + raimann AG for ILIAS LiveVoting, an Open Source alternative for audience response systems to create interactivity between a presenter and his/her audience.
  • Guillaume Vareille for tiny file dialogs, highly portable and cross-platform dialogs for native inputbox, passwordbox and colorpicker.
  • Liip for Drupal 8 Starterkit for the Swiss Federal Government, a Drupal 8 starterkit, based on the latest version of the styleguide for the Swiss Federal Government.
  • KlokanTech.com + HSR.ch for OSM2VectorTiles + TileServer-GL, a new open-source software for fast drawing of high-quality maps such as OpenStreetMap.org.
  • OpenOlitor – A software platform to help administer community supported agriculture–CSA, Solawi, RVL and other subscription based projects.
  • EngineerIT GmbH for their Open Data based „Zürich Gratis Veloverleih App„.